Alois Henke/Nicole Bartsch (OTG 1902 Gera) haben bei den World Senior Championships im spanischen Huelva die Bronzemedaille im Mixed O35 gewonnen. Hinzu kommt Bronze für Nicole Bartsch im Dameneinzel der AK O35. Erfreulich auch die fünften Plätze durch Anne Seifert (SV 1880 Unterpörlitz) im Dameneinzel O35 sowie Anne Seifert/Nicole Bartsch im Damendoppel O35.

Nicole Bartsch, Anne Seifert und Alois Henke vor einer beeindruckenden Hintergrundkulisse bei der WM in Huelva.

Gespannt schauten viele Badmintonfreunde aus Thüringen und aus ganz Deutschland die letzten Tage ins spanische Huelva. Während im indonesischen Bali die Badminton-Profis bei den HSBC BWF World Tour Finals um ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 1.500.000 Dollar spielten, kämpften in Huelva die Badmintonoldies bei den World Senior Championships um die Weltmeistertitel.

Huelva, die Küstenstadt im Südwesten Andalusiens, von der aus Christoph Kolumbus Anfang August 1492 in See stach und Amerika entdeckte, Heimatstadt der spanischen Olympiasiegerin von Rio 2016 und mehrfachen Welt- sowie Europameisterin Carolina Marín, war vom 28. November bis zum 4. Dezember 2021 der Nabel der Welt für 1338 Spieler und Spielerinnen aus 49 Ländern. Insgesamt 45 Weltmeistertitel wurden in den Altersklassen O35 bis O75 im Einzel, Doppel und Mixed vergeben. Ein Megaevent in einem gigantischen Gebäudekomplex, der den Namen des spanischen Badmintonidols Carolina Marín trägt.

Team Deutschland war mit 112 Spielerinnen und Spieler am Start. Darunter mit Anne Seifert (SV 1880 Unterpörlitz), Nicole Bartsch (SV GutsMuths Jena) und Alois Henke (OTG 1902 Gera) auch ein Spieler und zwei Spielerinnen Thüringer Vereine.

Die Medaillenausbeute für das deutsche Team fiel in diesem Jahr nicht ganz so üppig aus wie in der Vergangenheit. Einmal Gold, zweimal Silber und zehnmal Bronze. Bei der letzten Weltmeisterschaft in Katowice (Polen), bei der die deutsche Delegation mit 150 Spieler/-innen allerdings auch größer war, waren es noch 9 Titel, viermal Silber und 15mal Bronze gewesen. Dafür stellte die Vertretung aus Deutschland 2021 den ältesten und den jüngsten Teilnehmer der Weltmeisterschaften. Der 83-jährige Peter Uhlig aus Sachsen (Radebeuler BV) verbuchte den „Titel“ ältester Teilnehmer für sich.

 

 

Alois Henke, der auch aus Sachsen stammt, aber seit vielen Jahren für Regionalligist OTG 1902 Gera aufschlägt, war mit 36 Jahren neben Patraporn Zimmermann (BC Niederlützigen) der jüngste Teilnehmer. Für Ihn sollte sich die Reise nach Spanien lohnen. Die Weltmeisterschaften waren sein erstes O35 Turnier überhaupt. Corona und die damit verbundene fehlende Vorqualifikation über die Deutschen Meisterschaften sowie freie Meldeplätze, hatte eine Direktteilnahme für ihn und alle anderen möglich gemacht, wobei alle entstehenden Kosten ohnehin durch die Teilnehmer zu tragen sind. Im Herrendoppel kam für Alois gleich in Runde eins das Turnieraus. Gemeinsam mit Sebastian Nieke (Berliner SC) unterlag er dem indischen Duo Mayank Behal/Pankaj Naithani mit 21:13, 16:21 und 17:21. Der Inder Behal kreuzte seinen Weg auch im Herreneinzel. Nachdem sich Henke in Runde eins mit gegen Angel Rodriguez (Spanien) mit 19:21, 21:9 und 21:14 durchsetzen und in der nächsten Runde Franck Cazau (Frankreich) mit 21:8 und 21:10 in die Schranken wies, unterlag er im Achtelfinale Behal mit 16:21 und 8:21.

Richtig gut lief es für Alois Henke und seine Partnerin Nicole Bartsch im Mixed. Auch Nicole stammt eigentlich aus Sachsen, ist aber seit vielen Jahren ein bekanntes Gesicht im Dress des Bundesligisten SV GutsMuths Jena. Über die Stationen Pierre Robats/Youna Le Len (Frankreich/21:15/21:7), Emiliyan Aandreev/Sibel Tarakchieva (Bulgarien/21:7, 21:8), die Fünfgesetzten Sunil Gladson Varadaraj/Radhika Ingalhalikar (Indien/21:19, 21:12) waren beide bis ins Viertelfinale vorgedrungen und der Traum von einer Medaille lebte weiter. Dort wartete das ukrainische Mixed Mykola Shkliaiev/Tetiana Klimovych. Mit 21:18, 16:21 und 21:15 sicherten sich Henke/Bartsch nicht nur die Halbfinalteilnahme sondern bei ihren ersten Weltmeisterschaften auch eine Medaille. Am Ende sollte sie bronzefarben sein, denn im Semifinale war das Topgesetze dänische Mixed und die späteren Weltmeister Tommy Sørensen/Gry Uhrenholt Hermansen eine Nummer zu groß. Sørensen war bereits 2019 und 2015 mit einer anderen Partnerin O35-Weltmeister gewesen. Nicole und Alois unterlagen im Halbfinale mit 5:21 und 14:21.

Über eine zweite Bronzemedaille konnte sich Nicole Bartsch im Dameneinzel freuen. Sie hatte das Viertelfinale durch Siege über Maren Formo (Norwegen/21:16,21:17) und Sandra del Busto (Spanien/21:9, 21:15) erreicht. Gegen die Dreigesetzte Viertelfinalkontrahentin Parul Rawat (Indien) setzte sie sich mit 21:6 und 21:18 durch. Im Halbfinale bereitete Maya Dobreva (Bulgarien) ihrem Siegeszug ein Ende. Mit 17:21 und 13:21 unterlag Bartsch der späteren Vizeweltmeisterin, die im Viertelfinale bereits Anne Seifert (SV 1880 Unterpörlitz) aus dem Turnier geworfen hatte. Die hatte bis dahin im Dameneinzel bei ihrer 2. WM-Teilnahme ebenfalls ein super Turnier gespielt und auf dem Weg ins Viertelfinale Nataliia Igronova (Ukraine) mit 21:18 und 21:14 sowie Mansi Kohli (Indien) mit 21:9 und 21:13 aus dem Rennen geworfen. Im Viertelfinale gegen Dobreva fand sie genau wie Nicole Bartsch eine Runde später keine richtige Antwort gegen das starke Spiel der Bulgarin. Somit bleibt ein starker 5. Platz für Anne Seifert im Dameneinzel in Erinnerung. Hinzu kommt ein hervorragender fünfter Platz im Damendoppel mit Nicole Bartsch. In Runde eins konnten die beiden Fernandez/Carolina Lopez (Spanien) mit 21:18 und 21:6 niederringen, im Achtelfinale feierte das Thüringer Duo einen 21:23, 21:11 und 21:11 Erfolg über Anjali Lotke/Nisha Rani (Indien). Die Topgesetzten Titelverteidigerinnen Helene Dijoux/Audrey Petit (Frankreich) waren im Viertelfinale eine nicht mehr zu knackende Nuss. Zu überlegen präsentierte sich das französische Duo und setzte Nicole und Anne von Anfang an unter Druck. Zwei deutliche Satzniederlagen waren die Folge.
Im Mixed war Anne Seifert mit ihrem Partner Fabian Disic (GSV Fröndenberg) in Runde eins ausgeschieden. Sie unterlagen den späteren Viertelfinalisten Casper Lund/Maren Formo (Dänemark/Norwegen) in zwei Sätzen.

Wenke Thron

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Huelva-Quelle: Jüngster und ältester Teilnehmer

Bisherige Austragungsorte der World Senior Championships

2019 Katowice (Polen)
2017 Cochin Kerala (Indien)
2015 Helsingborg (Schweden)
2013 Ankara (Türkei)
2011 Vancouver (Kanada)


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