Individual-Europameisterschaften vom 25. bis zum 30. April 2017 in Kolding/Dänemark

Sein „Nach-Nachfolger“ hatte keine Chance: Bei den Individual-Europameisterschaften 2017 im dänischen Kolding (25. bis 30. April) behielt Fabian Roth (TV Refrath; Setzplatz 8) am Mittwoch (26. April 2017) in seinem Auftaktmatch – einem Spiel aus der zweiten Runde des Herreneinzelwettbewerbs – beim 21:12, 21:17 über Toma Junior Popov (Weltranglistenplatz 216) klar die Oberhand. Nachdem 2013 der heute 21 Jahre alte C-Kaderathlet des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) bei den kontinentalen Titelkämpfen der Unter-19-Jährigen die Goldmedaille im Herreneinzel gewonnen hatte und 2015 der Däne Anders Antonsen bei dem Turnier den Titel in dieser Disziplin holte, siegte dabei in diesem Jahr der Franzose. Er triumphierte bei dem Großereignis in seinem Heimatland (7. bis 16. April 2017 in Mulhouse) zudem im Herrendoppel und mit dem Team.

„Er hat bei der U19-EM im Einzel, im Doppel und mit dem Team den Titel geholt, insofern hatte ich Respekt vor ihm. Ich habe aber erst einmal auf mich geschaut, denn die erste Runde kann immer ein bisschen schwer sein. Ich habe in den vergangenen Wochen gut trainiert und mich gut gefühlt. Ich bin sehr gut ins Spiel gekommen und konnte mir gleich einen guten Vorsprung erarbeiten. Dann lässt es sich immer leichter spielen. Ich bin jetzt erst einmal froh, dass ich durch bin“, meinte Fabian Roth nach seiner erfolgreichen EM-Premiere erleichtert.

Der amtierende Deutsche Meister gehört wie Kai Schäfer (1. BC Düren), Fabienne Deprez (BV Gifhorn), Luise Heim (1. BC Beuel), Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen), Jones Ralfy Jansen (1. BC Wipperfeld) und Marvin Seidel (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) in diesem Jahr erstmals bei den Individual-Europameisterschaften dem Teilnehmerfeld an.

Gegner des in Kolding an Nummer acht gesetzten Weltranglisten-41. Fabian Roth im Achtelfinale ist der Norweger Marius Myhre (Weltranglistenplatz 142). Die Spieler bestreiten anlässlich der EM erstmals einen Wettkampf.

In die Runde der besten 16 schafften es aus deutscher Sicht am Mittwoch zudem Marc Zwiebler (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Setzplatz 3) im Herreneinzel, Fabienne Deprez und Luise Heim im Dameneinzel, Jones Ralfy Jansen/Josche Zurwonne (1. BC Wipperfeld/SC Union Lüdinghausen; Setzplatz 7), Raphael Beck/Peter Käsbauer (1. BC Beuel/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) und Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) im Herrendoppel sowie Isabel Herttrich/Carla Nelte (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/TV Refrath) im Damendoppel.

Damit werden am Donnerstag (27. April 2017) insgesamt neun Achtelfinalspiele mit deutscher Beteiligung ausgetragen: Das Mixed Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) hatte bereits am Dienstag den Einzug in diese Runde perfekt gemacht. Ausgeschieden sind hingegen am zweiten Veranstaltungstag Yvonne Li im Dameneinzel und Johanna Goliszewski/Lara Käpplein (beide 1. BV Mülheim) im Damendoppel.

Herreneinzel: Marc Zwiebler mit klarem Auftaktsieg

Der deutsche Rekordmeister Marc Zwiebler gewann sein Auftaktmatch – ein Spiel aus der zweiten Runde des Herreneinzelwettbewerbs – gegen Toby Penty aus England (Weltranglistenplatz 73) souverän mit 21:10, 21:15. „Es gibt leichtere Auslosungen für die erste Runde. Toby Penty ist ein sehr großer und dadurch auch sehr gefährlicher Spieler. Das ist in der ersten Runde meistens sehr unangenehm. Er hatte zudem gestern schon ein gutes Spiel. Ich bin froh, dass zumindest halbwegs alles nach Plan gelaufen ist“, so der 33 Jahre alte Europameister von 2012 unmittelbar nach der Partie. Der Weltranglisten-16. des DBV trifft nun auf den Litauer Kestutis Navickas (Weltranglistenplatz 920), gegen den er bis dato einzig im Jahr 2012 im Rahmen eines internationalen Turniers aufschlug. Damals musste der Osteuropäer im zweiten Satz aufgeben.

Dameneinzel: Luise Heim spielt gegen die Bezwingerin von Yvonne Li

Die Deutsche Meisterin Luise Heim hatte beim 21:12, 21:11 in ihrem Auftaktmatch gegen Rachael Darragh (Irland) – einem Spiel aus der zweiten Runde des Dameneinzelwettbewerbs – noch weniger Mühe, dieses siegreich zu gestalten. „Ich wusste, dass ich Favoritin bin, aber bei einer EM ist man doch aufgeregt. Ich habe in der vergangenen Woche die Dutch International gespielt und bin sehr froh, dass ich das gemacht habe. In der vergangenen Woche war ich sehr aufgeregt, weil ich vorher zwei Wochen viel trainiert und Sachen ausprobiert habe. Da weiß man nicht so recht, wie es klappt“, so die 21-Jährige nach dem Sieg über die Weltranglisten-161.

Im Achtelfinale muss sich Luise Heim (Weltranglistenplatz 80) mit der an Position fünf notierten Lokalmatadorin Mette Poulsen auseinandersetzen. Die dänische Weltranglisten-36. bezwang in Runde zwei die DM-Dritte Yvonne Li mit 21:12, 15:21, 25:23. „Das war kein gutes Spiel“, meinte die 18-Jährige nach der Niederlage selbstkritisch. „Ich hatte durchaus erwartet, dass es eng werden könnte. Ich habe das erste Spiel gegen sie gewonnen und die anderen beiden knapp gegen sie verloren. Jetzt war es wieder so knapp, das ist sehr frustrierend“, sagte die Bronzemedaillengewinnerin bei der U19-EM 2017 enttäuscht. Luise Heim könnte in Kolding – im insgesamt fünften Vergleich mit Mette Poulsen – den ersten Sieg gegen die Dänin einfahren.

Die 21 Jahre alte Deutsche Meisterin Luise Heim verzeichnete bei der EM einen klaren Auftaktsieg.

Die Deutsche Vizemeisterin Fabienne Deprez verzeichnete in der zweiten Runde des Dameneinzelwettbewerbs beim 21:13, 21:14 über Natalia Perminova im insgesamt vierten Aufeinandertreffen mit der derzeitigen Weltranglisten-49. aus Russland den dritten Sieg. „Am Anfang bin ich richtig gut reingekommen Ich habe alles getroffen, sie hat nichts getroffen. Die zweite Hälfte des ersten Satzes war ausgeglichen. Im zweiten Satz wusste ich, dass ich Gas geben muss, da sie ihre Taktik umgestellt hatte. In der ersten Hälfte hat sie ganz gut mitgehalten, aber der Knackpunkt für sie war letztlich mein hoher Treffpunkt, durch den ich viele Netzroller spielen konnte“, zog die Weltranglisten-48. ein Fazit. In der Runde der besten 16 Damen muss sich Fabienne Deprez mit der an Nummer sieben gesetzten Vize-Europameisterin von 2016, Kirsty Gilmour (Schottland), messen. Die Begegnung bedeutet eine Neuauflage des Endspiels bei den Austrian Open Ende Februar dieses Jahres in Wien, welches Fabienne Deprez in zwei Sätzen verlor. Alles in allem stehen für Kirsty Gilmour (Weltranglistenplatz 44) drei Siege in drei Vergleichen mit der B-Kaderathletin des DBV zu Buche.

Herrendoppel: Alle deutschen Duos siegreich

Das an Nummer sieben gesetzte Herrendoppel Jones Ralfy Jansen/Josche Zurwonne (Weltranglistenplatz 29) verzeichnete in seinem Auftaktmatch einen 15:21, 21:15, 21:19-Erfolg über die Russen Konstantin Abramov/Alexandr Zinchenko (Weltranglistenplatz 55) und trifft nun auf Bastian Kersaudy/Julien Maio (Weltranglistenplatz 67). Das bislang einzige Duell mit den Franzosen entschieden Jones Ralfy Jansen/Josche Zurwonne in zwei Sätzen für sich. „Die Russen sind nicht zu unterschätzen. Sie haben Anfang des Jahres in Schweden gewonnen und immer wieder Ausreißer nach oben. Die Beiden hatten heute einen guten Tag und haben sehr gut gespielt. Das erste Spiel auf einem Turnier ist nie ohne. Im ersten Satz sind wir nicht reingekommen, im zweiten haben wir dann unser Spiel gefunden. Im dritten Satz haben wir nach der Pause die entscheidende Lücke gerissen“, zeigte sich Josche Zurwonne erleichtert, als der Einzug ins Achtelfinale feststand.

Die Deutschen Meister Raphael Beck/Peter Käsbauer (Weltranglistenplatz 62) treffen darin – erstmals in ihrer Karriere – auf die an Position acht notierten Belgier Matijs Dierickx/Freek Golinski (Weltranglistenplatz 39). In der ersten Runde des Herrendoppelwettbewerbs hatten die DBV-Asse den Italienern Matteo Bellucci/Fabio Caponio (Weltranglistenplatz 144) beim 21:6, 21:9 gewissermaßen eine Lehrstunde erteilt.

Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (Weltranglistenplatz 74) waren nach dem 21:14, 21:19 in ihrem Auftaktmatch gegen Vanmael Heriau/Florent Riancho aus Frankreich ebenfalls mit ihrer Leistung zufrieden. „Es lief zwar nicht optimal, aber das kann man auch nicht erwarten“, meinte Mark Lamsfuß. Der 23-Jährige nahm damit Bezug auf die mehr als zweimonatige Wettkampfpause, die das Duo aufgrund der Fußverletzung, die Marvin Seidel Anfang Februar im Rahmen der Deutschen Einzelmeisterschaften in Bielefeld erlitten hatte, einlegen musste. Die Partie gegen Vanmael Heriau/Florent Riancho war für die DBV-Asse das erste Match im Rahmen eines Turniers nach der unfreiwilligen Auszeit. Nächste Gegner der Deutschen Vizemeister in Kolding sind vermutlich die an Nummer zwei gesetzten Titelverteidiger Mads Conrad-Petersen/Mads Pieler Colding (Weltranglistenplatz 7). Die Dänen bestritten am späten Mittwochabend ihr Erstrundenspiel.

Damendoppel: Isabel Herttrich/Carla Nelte mühelos weiter

Die Deutschen Meisterinnen Isabel Herttrich/Carla Nelte benötigten in ihrem Auftaktmatch gegen Vytaute Fomkinaite/Gerda Voitechovskaja gerade einmal 22 Minuten, um die Weltranglisten-112. aus Litauen mit 21:14, 21:10 aus dem Turnier zu werfen. Im Achtelfinale wartet auf die Weltranglisten-36. aus Deutschland allerdings eine schwere Aufgabe: Sie stehen darin den Schwestern Gabriela und Stefani Stoeva aus Bulgarien (Weltranglistenplatz 13) gegenüber.

Johanna Goliszewski/Lara Käpplein (Weltranglistenplatz 41) hingegen mussten sich in Runde eins mit 16:21, 19:21 den an Position vier notierten Russinnen Anastasia Chervyakova/Olga Morozova (Weltranglistenplatz 26) geschlagen geben. „Wir hatten durchaus erwartet, dass es ein enges Spiel wird. Wir hätten heute Bestleistung bringen müssen, um sie zu schlagen. Ich denke, Lara war nah dran an ihrer Bestleistung, ich leider nicht. Das ist schade, ein Sieg wäre drin gewesen. Aber wir sind immer noch in der Entwicklungsphase. Das war heute in jedem Fall ein sehr gutes Match und wir haben noch Luft nach oben“, gab sich Johanna Goliszewski zuversichtlich im Hinblick auf die nächsten Turniere.

Mixed: Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich nun gegen eine gesetzte Paarung

Die Deutschen Vizemeister Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich (Weltranglistenplatz 31) spielen am Donnerstag gegen die an Position sechs notierten Russen Evgenij Dremin/Evgenia Dimova (Weltranglistenplatz 25) um den Einzug ins Viertelfinale. Weitere Informationen Alle Ergebnisse der Individual-EM 2017 in Kolding sind auf der DBV-Homepage unter www.badminton.de sowie online unter http://bwf.tournamentsoftware.com (Stichwort „2017 European Championships“) erhältlich. Bewegte Bilder von dem Turnier sind im Internet unter www.laola1.tv/watch/channel/badminton-europameisterschaft- und http://zibrasport.dk/badminton/live zu sehen.

Claudia Pauli
Pressesprecherin DBV


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